Älter zu werden ist ein Privileg und eine Freude, noch dazu in einem Land, in dem es uns im Allgemeinen gut geht. Manche meiner Freunde konnten den lebendigen Prozess des Alterns mit all seinen Vor- und Nachteilen nicht mehr erleben. Ihr Sterben ist wie eine Botschaft an uns, die wir das Altern erfahren dürfen: Fertigkeiten sind gereift, Erfahrung und Losgelöstheit bringen in der zweiten Lebensrunde noch einmal die Fähigkeit zu „High performance“, zu vollem, ruhigen Einsatz für den eigenen „Lebensauftrag“.
 

In Film und Theater sind Frauen ab 47+ immer noch unterrepräsentiert. Das spiegelt nicht nur ein eigenartiges und verzerrtes Bild der Gesellschaft, Kolleginnen tun sich auch ungleich schwerer als Kollegen, an Rollen zu kommen. Ausserdem werden Rollen älterer Frauen oftmals mit jungen Kolleginnen besetzt, bei Männern ist das nicht so. Sie dürfen ihr eigenes Alter darstellen. Diese patriarchale und altersfeindliche Mentalität bricht seit ein paar Jahren auf und reife Frauen werden mehr und mehr jenseits von Klischees sichtbar. Es ist wunderbar, aktiver Teil dieser Zeit und dieser Entwicklung zu sein. (Interview zu "Calliope.at")